Bewusstsein für psychische Gesundheit & frühe Anzeichen psychischer Erkrankungen

Hier erfahren Sie mehr über:
- Was bedeutet psychische Gesundheit?
- Mythen und Fakten über psychische Erkrankungen
- Was sind die Ursachen von psychischen Erkrankungen?
- Was sind die Folgen von psychischen Erkrankungen?
- Frühe Anzeichen von psychischen Erkrankungen bei Jugendlichen
Was bedeutet psychische Gesundheit?
Psychische Gesundheit umfasst alles, was im Inneren geschieht, einschließlich Gedanken, Emotionen, Konzentration, Motivation und Erinnerungen. Selbst Träume gehören dazu. Psychisch gesund zu sein, bedeutet nicht nur, frei von psychischen Erkrankungen zu sein; es ist die Fähigkeit, sich effektiv an die Herausforderungen des Lebens anzupassen, sowohl an positive als auch an negative. Es umfasst verschiedene Aspekte des Wohlbefindens, einschließlich emotionaler Resilienz (= Widerstandsfähigkeit), kognitiver Funktion, zwischenmenschlicher Beziehungen und der Fähigkeit, mit Stress umzugehen.
Es ist wichtig zu beachten, dass wir alle psychische Gesundheit haben, genauso wie wir körperliche Gesundheit haben. Wie die körperliche Gesundheit kann auch die psychische Gesundheit mit psychischen Erkrankungen zeitgleich auftreten.
Gute psychische Gesundheit ist entscheidend für das allgemeine Wohlbefinden und beeinflusst, wie wir denken, fühlen und handeln. Sie verbessert die emotionale Stabilität, Resilienz und Anpassungsfähigkeit und ermöglicht es Einzelpersonen, die Herausforderungen des Lebens effektiv zu meistern. Dies ist besonders wichtig während der Kindheit und Jugend, wo das Erreichen von Entwicklungsmeilensteinen und die Entwicklung sozialer Fähigkeiten entscheidend für die Aufrechterhaltung einer guten psychischen Gesundheit sind.

Mythen und Fakten über psychische Erkrankungen

„Jede Person, die sensibel oder launisch ist, hat psychische Probleme.“
Fakt: Nicht jede Person, die Stimmungsschwankungen hat oder leicht weint, hat psychische Probleme. Wir alle können einen schlechten Tag oder vorübergehende Probleme haben, ohne psychische Probleme zu haben. Es hängt auch von der Persönlichkeit ab: Einige Menschen sind sensibler oder impulsiver als andere. Wenn solche Probleme jedoch extrem sind, lange anhalten, negative Folgen haben oder den Alltag der Person beeinträchtigen, sollte Unterstützung gesucht werden.
„Nur schwache Menschen können psychische Probleme bekommen.“
Fakt: Jeder Mensch kann psychische Probleme bekommen. Ein gesunder Lebensstil und gute Bewältigungsstrategien können das Risiko verringern.


„Psychische Probleme treten aus dem Nichts ohne frühe Anzeichen auf.“
Fakt: Es gibt frühe Warnzeichen für psychische Probleme, z.B. Appetitlosigkeit oder Schlafprobleme, und es ist wichtig, diese zu bemerken.
„Sobald jemand psychisch erkrankt ist, wird er nie wieder gesund.“
Fakt: Eine Person kann sich (allmählich) erholen oder die Situation mit Psychotherapie, Medikamenten oder Unterstützung stabilisieren. Selbst wenn jemand nicht vollständig genesen kann, kann er Strategien entwickeln und lernen, damit zu leben.


„Gesunde Menschen können nichts tun, um einer Person mit psychischen Problemen zu helfen.“
Fakt: Unterstützung und Akzeptanz aus dem sozialen Umfeld sind für Menschen mit psychischen Problemen sehr wichtig. Familie, Freund*innen oder Lehrer*innen können ebenfalls einen wichtigen Teil der Psychotherapie darstellen.
Was sind die Ursachen von psychischen Problemen?
Psychische Probleme können viele Ursachen haben und von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden, z.B. biologischen, sozialen und psychologischen Faktoren.
Biologische Faktoren beziehen sich auf die Biologie, Anatomie und Genetik der Menschen, zum Beispiel: chronische Krankheiten, Traumata, familiäre Vorgeschichte psychischer Erkrankungen oder Hirninfektionen können die psychische Gesundheit von Schüler*innen beeinflussen.
Soziale Faktoren beziehen sich auf gesellschaftliche und Beziehungsprobleme, die die psychische Gesundheit stören. Beispielsweise verbringt man als jugendliche Person viel Zeit mit der Familie, und Probleme in diesem Bereich können einen großen Einfluss haben. Dies geschieht auch in der Schule, wo Konflikte mit Gleichaltrigen, schulische Probleme oder Mobbing zu psychischen Problemen führen können. Weitere wichtige soziale Faktoren sind Beziehungen, Kultur, Arbeit, sozioökonomischer Status, Wohnsituation, soziale Isolation usw.
Zuletzt umfassen die psychologischen Faktoren, die die psychische Gesundheit beeinflussen, Überzeugungen, Einstellungen, Motivationen, emotionale Reaktionen und Bewältigungsreaktionen auf Lebensstressoren. Zum Beispiel kann Sensibilität oder das Fehlen angemessener Problemlösungsfähigkeiten zu negativen Folgen führen, wie dem Fehlen von Selbstwirksamkeit oder Selbstwertgefühl.
Wichtig ist, dass diese Faktoren allein normalerweise kein Problem darstellen, aber in Kombination mit anderen Faktoren zu psychischen Problemen führen können.
Was sind die Folgen von psychischen Problemen?

Frühe Anzeichen von psychischen Problemen bei Jugendlichen
Eine frühzeitige Erkennung von psychischen Problemen kann die Auswirkungen der Erkrankung und die Verschlechterung der Symptome verringern. Die Person fühlt sich kürzer schlecht. Auch sehr wichtig: Die Genesung wird besser verlaufen. So gibt es eine höhere Chance, dass die Person sich erholt.
Hier ist eine Liste möglicher früher Warnzeichen von psychischen Erkrankungen:

Depressive Stimmung
- Weniger Lachen
- Traurigkeit
- Kein Interesse an irgendetwas über einen längeren Zeitraum
Änderungen im Appetit
- Mehr oder weniger Appetit




Schlechte Entscheidungsfindung
- z.B. impulsive, irreversible große Entscheidungen treffen
Probleme mit Gleichaltrigen
- Freundschaften mit vielen Konflikten
- keine oder häufig wechselnde Freund*innen
- Mobbing


Probleme mit der schulischen Leistung
- Unaufmerksamkeit im Unterricht
- Verschlechterung der Noten
- Konflikte mit Lehrkräften
Stellen Sie keine Selbstdiagnosen basierend auf Informationen aus dem Internet! Konsultieren Sie Fachpersonal, damit im Ernstfall die richtigen Maßnahmen ergriffen werden können.
Wenn Sie mehr über verschiedene psychische Erkrankungen in einfacher Sprache erfahren möchten, finden Sie eine Übersicht auf meinKompass. Diese Website wurde von Psycholog*innen der Universität Ulm erstellt und enthält ausschließlich wissenschaftliche und fachliche Informationen.