Psychische Gesundheit: So blickst du durch

- Was bedeutet psychische Gesundheit?
- Was sind psychische Erkrankungen?
- Was sind Diagnosen?
- Wie erkenne ich seriöse Inhalte über psychische Gesundheit?
- Was sind mögliche Anzeichen für psychische Probleme?
- Was kann ich tun, um meine psychische Gesundheit zu verbessern?
- Was kann ich tun, wenn ich mir Sorgen um meine eigene psychische Gesundheit oder die von jemand anderem mache?
- Wo bekomme ich Unterstützung?
Du willst mehr über das Thema psychische Gesundheit lernen?

Was bedeutet psychische Gesundheit?
Wenn wir über psychische Gesundheit sprechen, meinen wir die Psyche. Die Psyche umfasst alles, was im Inneren passiert, wie die Gedanken und Gefühle einer Person, aber auch Dinge wie die Konzentrationsfähigkeit, Motivation, Erinnerungen oder Träume.
Psychisch gesund zu sein bedeutet nicht nur, keine psychischen Krankheiten zu haben. Es bedeutet auch, sich gut und ausgeglichen zu fühlen und in der Lage zu sein, das Beste aus den eigenen Fähigkeiten herauszuholen. Das hilft dir, Herausforderungen im Alltag gut zu bewältigen.

Was sind psychische Erkrankungen?

Beachte, dass psychische Probleme nur extreme Formen völlig normaler Gefühle sind.
In jedem Fall können nur Fachleute (z.B. Psychotherapeut*innen oder Ärzt*innen) beurteilen, ob jemand wirklich eine psychische Erkrankung hat.
Was sind Diagnosen?



Vorsicht vor Selbstdiagnosen:
Vielleicht ist dir das schon passiert: Du siehst etwas über psychische Gesundheit in den sozialen Medien und denkst „Das kenne ich, das ist bei mir genauso!“.
Im Bereich der psychischen Gesundheit gibt es viele Inhalte in den sozialen Medien, die dir den Eindruck vermitteln können, dass du von einer psychischen Erkrankung betroffen bist – selbst wenn das gar nicht stimmen muss.

1. Prüfe die Quelle
Achte auf seriöse Webseiten oder Organisationen. Bekannte Nachrichtenportale, Bildungseinrichtungen und Regierungswebseiten liefern in der Regel zuverlässige Informationen.
Sei vorsichtig mit persönlichen Blogs, Social-Media-Posts oder nicht überprüften Quellen. Vorsicht bei Informationen, die nur auf persönlichen Erfahrungen beruhen. Recherchiere den Hintergrund der Autor*innen. Sind sie nachweisbare Expert*innen auf dem Gebiet?
Seriöse Inhalte verweisen oft auf Quellen, Daten oder Studien. Überprüfe, ob die Aussagen durch Beweise gestützt werden.

2. Beurteile die Qualität der Texte
Seriöse Inhalte präsentieren oft mehrere Standpunkte zur psychischen Gesundheit und erkennen die Komplexität von psychischen Problemen an (sie haben eine ausgewogene Perspektive).
Seriöse Inhalte haben in der Regel eine klare Struktur, eine gute Grammatik und einen neutralen Ton. Sei vorsichtig bei Artikeln, die übermäßige Emotionen, vereinfachte Lösungen oder stigmatisierende Ansichten verwenden oder zahlreiche Rechtschreib- und Grammatikfehler beinhalten.
Achte auf das Veröffentlichungsdatum: Die Forschung zur psychischen Gesundheit entwickelt sich ständig weiter, daher ist es wichtig, nach aktuellen Informationen zu suchen, insbesondere bei Behandlungsmöglichkeiten und neuen Ansätzen.
3. Gleiche Informationen ab & nutze Faktencheck-Seiten
- Überprüfe Fakten, indem du mehrere Quellen recherchierst. Wenn du dieselben Informationen auf verschiedenen seriösen Seiten findest, sind sie eher richtig.
Webseiten wie FactCheck.org und andere können dabei helfen, Behauptungen zu überprüfen und Falschinformationen aufzudecken. Nutze sie, wenn du dir über die Glaubwürdigkeit von Inhalten unsicher bist.
Du kannst auch Suchmaschinen nutzen und das, wonach du suchst, zusammen mit dem Wort „Faktencheck“ eingeben, z.B. „Klimawandel Faktencheck“.
4. Analysiere den Zweck
Finde heraus, welchen Zweck der Inhalt hat. Soll er informieren, ein Produkt verkaufen oder persönliche Erlebnisse teilen? Seriöse Inhalte zur psychischen Gesundheit zielen darauf ab, zu informieren, ohne eine bestimmte Sichtweise aufzuzwingen.
Seriöse Inhalte konzentrieren sich in der Regel darauf, Fakten zu präsentieren, anstatt einseitige Meinungen zu verbreiten.
Warnsignale erkennen
Sei vorsichtig bei Artikeln, die schnelle Lösungen, Wunderheilungen oder sensationelle Geschichten anpreisen. Das Thema der psychischen Gesundheit ist komplex, und seriöse Inhalte betonen normalerweise die Bedeutung individueller Lösungen und bieten keine Universallösungen an.
5. Denke kritisch nach & diskutiere mit anderen
Frage dich selbst: Klingt es zu schön, um wahr zu sein? Stimmen die Aussagen mit dem überein, was du bereits weißt?
Denke kritisch über die Informationen nach und überlege dir, welche Auswirkungen sie haben könnten – nimm nicht alles für bare Münze.
Sprich mit vertrauenswürdigen Erwachsenen, Lehrer*innen oder Freund*innen über die Inhalte. Unterschiedliche Perspektiven können dir helfen, die Ernsthaftigkeit und Gültigkeit der Informationen besser einzuschätzen.

Was sind mögliche Anzeichen für psychische Probleme?
Wenn du dir diese Frage stellst, ist es wichtig zu wissen, dass wir alle von Zeit zu Zeit einen schlechten Tag haben, von allem genervt sind oder unsere Mitmenschen unfair behandeln. Das bedeutet nicht unbedingt, dass wir psychische Probleme haben. Andererseits sind psychische Probleme oft nicht auf den ersten Blick erkennbar. Daher ist es wichtig, darauf zu achten, wie sich das eigene Verhalten oder das Verhalten der anderen Person verändert. Auch wenn es nicht immer offen angesprochen wird – manchmal reichen schon kleine Hinweise aus.
Hinweise könnten eine Veränderung der Essgewohnheiten (hat die Person mehr oder weniger Appetit?), beim Schlafen (wirkt die Person oft müde und unaufmerksam?), der Schulnoten oder ein Rückzug von Freund*innen sein. Auch immer häufigere körperliche Beschwerden wie Kopf- oder Bauchschmerzen oder Verspannungen können ein Hinweis sein. Psychische Probleme können sich auch in extremem Verhalten äußern – z. B. wenn jemand mehr Alkohol trinkt als sonst, Drogen nimmt oder sich auffällig verhält. Oder wenn du Schnitte oder andere Verletzungen entdeckst, die auf Selbstverletzung hindeuten (Hilfelinks findest du unten).
Was kann ich tun, um meine psychische Gesundheit zu verbessern?

Wenn du mehr über Aktivitäten erfahren möchtest, die Freude bereiten, schau dir unser eSano-Modul "Erkenne deine Stärken" an.
Wenn du Inspiration suchst, um dich im Alltag mehr zu bewegen, schau dir unser eSano-Modul "Pause für den Kopf - komm in Bewegung!" an.
Wenn du Einblicke in das Thema Schlaf und Tipps für besseren Schlaf suchst, schau dir unser eSano-Modul "Schlaf gut!" an.
Wenn du mehr über die Auswirkungen von Alkohol und Drogen auf deine psychische Gesundheit erfahren und deinen Konsum selbst testen möchtest, schau dir unser eSano-Modul "Alkohol, Tabak, Cannabis: Was du wissen solltest" an.
Wenn du dich von den vielen Anforderungen (Schule, Hobbys, Freundschaften, Beziehungen, psychische Gesundheit, …) überfordert fühlst, schau dir unser eSano-Modul "Gestresst – und jetzt?" an.

Was kann ich tun, wenn ich mir Sorgen um meine eigene psychische Gesundheit oder die von jemand anderem mache?

Wenn du merkst, dass es dir zu viel wird oder du denkst, dass du vielleicht selbst ernsthafte psychische Probleme hast, such dir Hilfe und gib die Verantwortung weiter!
Sprich mit Erwachsenen und Fachleuten. Das können deine Eltern, Lehrer*innen, Schulpsycholog*innen, Schulsozialarbeiter*innen, Ärzt*innen… sein!
Wo bekomme ich Unterstützung?
Wenn du befürchtest, dass du oder jemand anderes ernsthafte psychische Probleme haben könnte, findest du hier Informationen zu verschiedenen psychischen Erkrankungen: meinkompass.org. MeinKompass wurde von Psycholog*innen der Universität Ulm entwickelt und basiert auf wissenschaftlichen Erkenntnissen.
In Deutschland kannst du dich an schulpsychologische Beratungsstellen wenden (schulpsychologie.de). Beachte, dass diese nicht rund um die Uhr verfügbar sind.
Hilfe rund um die Uhr findest du über unseren Soforthilfe-Button.